Das Waisenhaus wird von dem Orden der Mgolole Sisters betrieben. Es gibt keinerlei staatliche Unterstützung, die Einrichtung ist von Zuwendungen abhängig. Im Haus werden 60 Kinder betreut, die Altersspanne reicht von wenigen Wochen bis zum Jugendalter. Bei unserem ersten Besuch im August 2015 waren wir schockiert über die Bedingungen, in denen die Kinder leben. Auf der Rückfahrt war es in beiden Fahrzeugen mucksmäuschenstill, so betroffen waren die Teilnehmer der Reisegruppe.
Für die 60 Kinder standen nur vier Schwestern als Betreuerinnen zur Verfügung, zwei von ihnen waren rund um die Uhr mit den 12 Säuglingen beschäftigt. Eine Helferin kümmerte sich um das Kochen und die Hausarbeit. Diese Frau war zwar regelmäßig da, konnte aber nur bezahlt werden, wenn Mittel zur Verfügung standen. Die Räume sind sehr beengt, im Säuglingsraum steht Bettchen an Bettchen, in jedem liegen mindestens zwei Kinder. Für das Füttern und Wickeln wird so viel Zeit benötigt, dass die Kinder die restliche Zeit ohne Zuwendung in ihren Bettchen liegen. Auch die größeren Kinder sind meist auf sich allein gestellt. Gewickelt wird mit einfachen Stofftüchern, Kinder liegen oft in verschmutzten Windeln bis jemand Zeit zum Wechseln hat. Viele Säuglinge wirken apathisch. Diese Bedingungen sind für eine gesunde Entwicklung der Kinder absolut schädlich! Alle Kinder haben traumatische Erfahrungen hinter sich, sie wurden nach dem Tod der Mutter oder der Eltern ins Waisenhaus gebracht, es sind auch Säuglinge darunter, die vor die Türe gelegt wurden.
Es gab nur eine Wasserstelle auf dem Gelände, die aber nicht ausreichend Wasser führt. Die Kinder mussten dann weite Wege laufen, um genügend Wasser zum Trinken, Kochen und für die Reinigung zu beschaffen. Man kann sich vorstellen, wie viele Eimer Wasser alleine für die enorme Wäschemenge benötigt werden, schließlich werden Stoffwindeln verwendet!
Das Problem der Wasserversorgung ist gelöst! Der Spenderkreis um Elisabeth Ostalecki aus Neumarkt i. d. Opf., der die Krankenstation der Mgolole Sisters seit längerem unterstützte, übernahm die Finanzierung. Unsere Partner vor Ort organisierten die Fertigstellung. Der erste Schritt war die Brunnenbohrung, in 88 m Tiefe fand man ausreichend Wasser von guter Qualität. Eine Solarpumpe pumpt pro Tag ca. 3000 l Wasser in einen Hochtank auf dem Gelände des Waisenhauses.
Direkt nach unserem ersten Besuch haben wir das Waisenhaus in unser Patenschaftsprogramm für Kindergartenplätze aufgenommen, so konnten wir zunächst eine Helferin einstellen. Der entscheidende Schritt vorwärts gelang dann 2016, als die Steuerberatungsgesellschaft con.tax angeboten hat, das Waisenhaus zu unterstützen. Die Belegschaft verzichtet auf die üblichen Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke und die Geschäftsleitung stockt den Betrag auf 10.000 € auf. Mit dieser Summe können nun mehr 5 Erzieherinnen und 2 Helfer fest angestellt werden.