August 2010
Freitag, 20.8.
Ein Flug ist immer wieder das gleiche notwendige Übel - langweilig und ermüdend. Wenigstens war das Flugzeug nich ausgebucht und so konnten wir uns recht
bequem setzen. Da wir in Nairobi zwischengelandet sind und der Flughafen nur 30 Flugminuten vom Ziel entfernt ist, ist die Maschine nicht mehr so hoch
geflogen und wir kamen dem Kilimandscharo sehr nahe. Es ist schon ein gewaltiger Berg, der erhaben aus den Wolken herausragt.
Für Ilse war es anstrengend, sie war sehr froh als wir am Nachmittag am Kilimandscharo Airport angekommen sind, wo wir von Peter und Pfarrer Anicet
abgeholt wurden.
Wir haben uns getrennt, denn Ilse fährt zu Peter nach Zame, ich mit Anicet nach Uomboni, wo ich erstmals bei den Tombolos übernachten werde. Sie haben
jetzt Strom und das möchte ich doch selbst mal erleben. Es war schon dunkel als ich angekommen bin, aber die Damen des Clans haben mich freudig empfangen.
Es ist kalt, es gibt kein Thermometer, aber hier auf 1800 m hat es höchstens 12 Grad. Da die Zimmer keine richtigen Fenster haben zieht es und ist nur mit
Weste und Jacke auszuhalten.
Da ich im Flugzeug nie schlafen kann bin ich recht früh ins Bett und habe sehr gut geschlafen. Was hier beeindruckt ist die absolute Ruhe, es gibt
keinerlei Umweltgeräusche, höchstens mal ein paar Vögel, sonst einfach nur Stille.
Samstag, 21.8.
Das ändert sich natürlich mit dem Sonnenaufgang gegen 6.00 Uhr, denn da geht das Werkeln der Frauen los: Geschirr klappert, Zweige für die Ziegen werden
mit der Machete abgeschlagen und gefüttert, die Kinder beginnen zu spielen, das Leben richtet sich hier nach Sonnenauf- und -untergang.
Da sich Joseph ("Mann mit Hut"), der Älteste hier bei den Tombolos und damit "Chef", nicht alleine getraut hat die einzelnen Wohnhäuser verkabeln zu lassen
hat er auf mich gewartet und wir haben zusammen mit dem Elektriker die Vorbereitungen getroffen.
Der Elektriker ist anschließend den weiten Weg ins Tal gelaufen und von dort aus mit einem öffentlichen Kleinbus nach Arusha gefahren, um die Materialien
einzukaufen. Installiert wird am Sonntag nach der Messe. Da hier oben die Pilotanlage steht haben wir die Modellrechnung erstellt wie man mit der
Einsparung von Kerosin eine solche Anlage über einen Mikrokredit abzahlen kann. Diese Berechnung wird die Grundlage für die anderen Familien sein, ob sie
sich eine Photovoltaikanlage leisten können. Am späten Nachmittag hat mich Anicet abgeholt, denn ab heute schlafe ich in der Pfarrei.
Sonntag, 22.8.
Die Frühmesse um 7.00 Uhr war heute besonders voll, denn am Ende der Messe gab es Informationen zur Photovoltaik. Morgen früh soll um 8.00 Uhr eine
Versammlung in der Schule sein, während der die solare Stromversorgung erklärt wird, denn die Leute haben dazu keinerlei Informationen. Die Menschen hier
oben hungern und dursten nicht, aber sie leben in sehr einfachen Holzhütten weitab von der Stromversorgung. Sie wünschen sich nichts sehnlicher als einfach
nur Licht zu haben. Ich habe mit einigen Mitstreitern in Deutschland seit dem letzten Besuch hier oben verschiedene Systeme ausgesucht und getestet und
eines, das uns alle überzeugt hat mitgebracht. Es wurde natürlich staunend bewundert und es gab schon am Sonntag viele Fragen dazu. In der Pfarrei
herrschte ein Kommen und Gehen, den ganzen Tag kamen Leute und ich war bis abends damit beschäftigt das System zu erklären.
Als hätten wir es geplant gab es kurz vor dem Abendessen einen Stromausfall und so konnten wir, statt im Kerzenlicht zu sitzen, die neuen Solarlampen
gewissermaßen unter "life-Bedingungen" testen. Es ist wirklich ein hervorragendes System, das die stinkigen Kerosinlampen vergessen lässt.
Der Ausfall kam wie gerufen, denn so konnten Anicet und sein Kaplan am nächsten Tag aus erster Hand über ihre Erfahrungen berichten. Da später der Strom
wieder gekommen ist sind wir noch auf ein wohlverdiensten Feierabendbier in die pfarreieigene "Bar" gegangen.
Montag, 23.8.
Auch heute war die Frühmesse um 7.00 Uhr voll, denn um 8.00 Uhr sollte die "Solarversammlung" beginnen. Es war einfach der Wahnsinn. Wir konnten nicht wie
geplant ins Klassenzimmer der Hugo Mill Schule gehen, denn es kamen ca. 500 Männer und Frauen. Schnell wurde alles in die Kirche verlegt, wo die Menschen
dicht gedrängt auf das meeting warteten.
Über 3 Stunden dauerte der Vortrag, ich hatte extra Solarspielzeug mitgebracht, um den Vorgang am einfachen Licht zu demonstrieren. Es war für die meisten
hier einfach nur verblüffend, dass die Sonne Strom erzeugen kann, so etwas hatten sie noch nie gehört. Zusammen mit Anicet und Baltazar Temu, dem jüngsten
Sohn der Tombolos, gewissermaßen Experte als Besitzer der Pilotanlage, mussten wir unzählige Fragen beantworten und immer wieder das mitgebrachte
Solarsystem demonstrieren. Für mich als Lehrer war es eine tolle Erfahrung, denn es gab keinerlei Unruhe, geduldig und aufmerksam verfolgten die Anwesenden
die Erklärungen. So was erlebt man nur selten und eigentlich nie über diese lange Zeit.
Am Ende der Versammlung ging eine verbindliche Bestellliste herum, es wurden über 80 kleine Solarsysteme zur Versorgung mit Licht geordert! Mit Hilfe eines
Mikrokredits werden diese finanzierbar und für die Menschen wird der Ersatz der Kerosinlampen eine weitere entscheidende Verbesserung sein. Dies wurde von
Vielen als echten Fortschritt für ihr Leben extra betont und mit viel Dankbarkeit angenommen. Im Laufe des Tages trugen sich immer mehr in die Listen ein,
bis zum Abend waren es mehr als 90 Bestellungen.
Diese sehr hoffnungsvolle Stimmung wurde für Anicet und mich aber jäh unterbrochen, als wir beide vom Tod eines uns jeweils nahestehenden Menschen
erfuhren. Anicets Nichte, Mutter von 3 Kindern ist beim Futter holen in eine Schlucht gestürtzt und bei mir ist mein Freund und Kumpel Bertie nach
monatelanger Leidenszeit an Krebs gestorben.
Dienstag, 24.8.
Diese beiden Ereignisse waren auch der Grund dafür, dass wir nach einer unruhigen Nacht heute früh
beide recht müde waren. Aber das tägliche Leben geht (zum Glück) weiter. Wir sind gestern abend noch
zu den Tombolos gefahren, sie haben uns eingeladen mit uns ihr Glück zu teilen in den Wohnhäusern
Licht zu haben. Vor allem Bibi (Oma), die im Mai noch vor dem Licht geflüchtet ist, ist sehr froh
darüber. Stolz empfängt sie uns mit ihren Enkeln vor der Haustür, um uns die neue Außenlampe zu
zeigen.
Sie kann ihr Glück gar nicht fassen und hat vorsichtshalber die Kerosinlampen mit in ihr
bescheidenes Heim genommen, man weiss ja nie! Bibi lebt in einer lang gezogenen Holzhütte. Die
Wohnung besteht aus einem Schlafzimmer und einer Küche, in der auf offenem Feuer gekocht wird.
Gleich daneben unter einem Dach ist der Stall der Kuh und der beiden mbusi (Ziegen).
Es ist für uns zu Hause nicht vorstellbar wie dankbar und zufrieden die Menschen dafür sind einfach
nur Licht zu haben. Sie sind auch sehr stolz sich das selbst erarbeiten zu können und nicht immer
auf andere angewiesen zu sein. Das ist für mich Motivation genug auf diesem Weg weiter zu machen,
denn das bringt wirklichen Fortschritt.
Wir sind am Morgen nach Moshi gefahren, um dort die Staatliche Berufsschule VETA anzuschauen. Es
ist eine große Einrichtung der Kategorie A. Unsere Schule gehört zu Kategorie B und kann im
Hinblick auf Ausstattung und Lehrpersonal da sicher nicht mithalten. Es war aber sehr lehrreich die
Materialien zu sehen und im langen Gespräch mit einem der Ausbilder etwas über die Inhalte der
Elektrikerausbildung zu erfahren.
Am Nachmittag fuhren wir nach Arusha. Der indische Solarhändler, bei dem wir im Mai die
Photovoltaikanlage gekauft hatten, hat uns gebeten vorbei zu kommen, denn er ist auch sehr
interessiert an dem neuen Solar Home System, das ich mitgebracht habe. Er hat ein für hier
typisches Geschäft. Auf engstem Raum sind dicht gepackt allerlei Elektroartikel gelagert, von
verschiedenen Lampen (LED-Technik 0,5 Watt!!) bis zu großen Paneelen. Es sieht nach Chaos aus, aber
er findet was er sucht.
Am Abend war ich alleine in der Pfarrei, denn Anicet und sein Kaplan mussten nach Kilema ins
Krankenhaus, einer der Arbeiter war in der Kirche, wo die Sakristei neu gebaut wird, aus 5 m Höhe
auf den Betonboden gefallen und hat sich verletzt. Ein Pfarrer ist hier im Busch das Mädchen für
alles. Von der Lebensberatung, über Streitschlichtung bis hin zum Krankenwagenfahrer (die Pfarrei
hat das einzige Auto hier), hat er einen weit gefächerten Tätigkeitsbereich. Es ist nicht unüblich,
dass es mitten in der Nacht klopft und jemand ein Anliegen hat.
Mittwoch, 25.8.
Scheinbar hatte sich gestern noch der Pfarrer von Kirua, einer Nachbargemeinde gemeldet und gebeten
auch in seiner Pfarrei doch bitte über die Solartechnik zu informieren. Auch dort brauchen die
Menschen Licht. Statt dem Besuch bei den Schülerinnen der Hugo Mill Schule und bei den Kindern im
Kindergarten, sind wir nach dem Frühstück nach Kirua gefahren ca. eine halbe Fahrstunde entfernt.
Dort warteten schon die Leute und es war wie am Montag: Staunen über die Möglichkeit aus Sonnenlicht
Strom zu gewinnen und Begeisterung dies vielleicht haben zu können. Es gab sehr viele Fragen, vor
allem zu unserem Mikrokreditsystem, mit dem auch hier der Erwerb eines Systems finanziert werden
kann. Die Kosten von etwa 275 Euro können dadurch, dass kein Kerosin mehr gekauft werden muss, in
ca. 2 Jahren abbezahlt sein.
In Kirua ist die Situation der Menschen etwas besser, es liegt tiefer und die Menschen haben
bessere Möglichkeiten durch den Verkauf landwirtschaftlicher Produkte Geld zu erwirtschaften. Viele
von ihnen werden durch eine Baranzahlung wesentlich kürzere Kreditlaufzeiten haben. Das Geld müssen
sie aber hart erarbeiten, denn die steilen Hänge werden in Handarbeit bestellt.Es ist sehr mühsam,
aber es reicht um einigermaßen leben zu können.
Am frühen Nachmittag hatte ich dann aber endlich Zeit zu den Schülern und Lehrern zu gehen. Nach
ihrem Mittagessen, Ugali na mboga (Maisbrei und selbst angebauten Spinat), das es hier übrigens an
jedem Tag gibt, hatten wir die Möglichkeit uns über ihre Situation aus zu tauschen. Sie sind sehr
zufrieden und dankbar den Textilberuf erlernen zu können.
Der Platz zwischen Kirche, Schule und Kindergarten ist zum Treffpunkt der Gemeinde geworden, an dem
sich sowohl Kinder, als auch Erwachsene aufhalten. Hier wird ab September noch die Lehrwerkstatt
gebaut und somit noch mehr zum Mittelpunkt werden. Pfarrer Anicet ist froh über die Bereicherung
und er sagte mir immer wieder wie stolz die Menschen auf diese Einrichtungen sind.
Am Abend kamen viele Leute zu mir um sich zu verabschieden, denn morgen fahren wir sehr früh nach
Dar es Salaam.
Donnerstag 26.8.
Heute stand die lange Autofahrt nach Dar es Salaam auf dem Programm, deshalb musste ich früh
aus dem Bett in die Morgenkälte. Kurz vor der Frühmesse um 7.00 Uhr kam der Kaplan
angerannt und bat mich um eine Solarlampe, denn Tanesco hat wieder einmal den Strom abgeschaltet
und in der Kirche war es stockdunkel. Pfarrer Anicet war sehr froh nicht mit einer Tachenlampe in
der Hand die Messe lesen zu müssen. Wenn es noch einer Vertiefung gebraucht hat, so hat unser
Solar Home System gewissermaßen hiermit auch die spirituelle Reife erlangt.
Vier Erwachsene (Baltazar, Ich, Ambros und Jerry Shayo) mit 3 großen Koffern und 4
Handgepäckstücken in einem nicht allzu großen Nissan ist eine große
Herausforderung für den Lademeister. Wir mussten insgesamt 6 Stunden recht zusammengepfercht
auf dem Rücksitz ausharren, bevor Baltazar in Chalinze ausgestiegen ist. Da tun alle Knochen
weh, obwohl die Straße in die Hauptstadt in einem guten Zustand ist. Das Reisen im Auto ist
aber ein Erlebnis, wenn auch ein gefährliches. Die Busse und LKWs nehmen absolut keine
Rücksicht auf Verkehrszeichen, vor allem nicht auf Geschwindigkeitsbegrenzungen. So haben wir
auch wieder mehrere Unfälle gesehen, einer davon ist scheinbar gerade erst passiert und die
Anwohner haben versucht den Fahrer aus dem Führerhaus zu bergen, ohne jegliche Hilfsmittel.
Ob er verletzt war oder nicht wissen wir nicht, aber es gibt meilenweit sowieso keinen Doktor,
geschweige denn einen Krankenwagen. Somit ist das Reisen auf den Straßen auch das
Gefährlichste was einem in Tansania widerfahren kann. Raststätten gibt es aber inzwischen
und wir haben uns am Selbstbedienungsstand nyama na chipsi geholt (Fleisch und Pommes). Das Fleisch
wird in Form eines viertel Rindes hereingebracht, mit einem Beil klein gehackt und kommt so auf die
Teller. Gegessen wird mit den Fingern, ästhetisch ist es nicht, geschmeckt hat es aber gut.
Nach 9 Stunden Fahrzeit war ich froh als mich Ambros in Dar abgeliefert hat. Hier ist es endlich
warm (28 Grad), das Duschwasser ist nicht mehr eiskalt, irgendwie ist man wieder in der Zivilisation
angekommen, auch wenn es mir in Uomboni immer sehr gut gefällt.
Freitag, 27.8.
Der gestrige Reisetag war doch anstrengend und so habe ich trotz der Hitze und des Lärms gut
geschlafen. Hier kühlt es nachts nicht ab und heute früh um 6.00 Uhr hatte es bereits
oder noch 28 Grad. Es ist schon extrem aus der Stille am Berg in die Hektik einer Großstadt
zu kommen. Hier gibt es keine Lärmschutzverordnung. Hupende Autos, knatternde Mopeds, laute
Musik aus jeder Ecke und das Geschrei der Taxifahrer, Händler, Kinder... Dar es Salaam ist der
Anziehungspunkt für die Tansanier. Aus dem ganzen Land kommen die Menschen um hier ihr
Glück zu versuchen. Auch Ambros ist hierher gezogen und hat sich im Außenbereich der
Stadt niedergelassen. Als gelernter Elektriker betreibt er ein kleines Elektrogeschäft in der
Stadtmitte, das ca. 10 km vom Wohnhaus entfernt liegt, dafür braucht er mit dem Auto 2 Stunden!
Der Verkehr gerät zunehmend außer Kontrolle und es gibt für die engen Straßen
keine vorstellbare Lösung, mal sehen wie sich das noch entwickelt. Dazu kommen die
traditionellen Straßenmärkte, die oft den ganzen Gehsteig belegen. Sie sind in diesem
Jahr gut mit Waren bestückt, denn die Ernte ist bisher in den meisten Teilen des Landes sehr
ertragreich. Das war nach den beiden schlechten Jahren auch dringend nötig, die
Lebensmittelpreise sind auf jeden Fall gesunken.
Im Marktviertel Kariakoo reiht sich Geschäft an Geschäft immer nach einzelnen Branchen
geordnet. Es gibt z.B. so viele Elektrogeschäfte nebeneinander, dass man sich gar nicht
vorstellen kann, wie alle davon leben können. Ambros aber bestätigt, dass die
Geschäfte mit Elektroartikeln gut laufen. Er zeigt mir stolz seinen kleinen Laden.
Es war sehr interessant, aber ich war aber froh am Nachmittag wieder aus der Stadt heraus zu kommen.
Es ist nervig und ich bin freue mich schon, dass ich morgen nach Mtwara fahren werde. Dort
möchte ich mich mit Philbert treffen, in dessen Pfarrei Majengo 8 unserer Kindergärten
liegen. Außerdem ist ein Besuch im Montessori Training Center obligatorisch, unserer
Partnerschule.
Samstag, 28.8.
Reporting time 5.30 Uhr heißt um 5.00 Uhr ist Abfahrt zum Flughafen. Die Fahrstrecke,
für die man unter Tags mehr als eine Stunde braucht ist zu dieser Tageszeit in 10 Minuten
bewältigt, die Stadt schläft also doch ab und zu. Der Flug mit einer kleinen Maschine von
Precision Air ist problemlos und nach 60 Minuten kamen wir an. Würde man die 600 km nach
Mtwara mit dem Auto fahren bräuchte man 9 - 10 Stunden. Das wäre für mich bei zwei
Tagen Besuch uninteressant. Es ist heiß in Mtwara, das Thermometer zeigt um 9.00 Uhr
über 30 Grad! Ich fahre gleich zum Gästehaus der Benediktiner, das am Meer liegt und dort
geht etwas Wind, sodass es auszuhalten ist. Ich bin ja auch froh der Kälte in Uomboni entflohen
zu sein. Es ist gerade Ebbe und die Frauen und Mädchen sind unterwegs auf ihreer täglichen
Muschelsuche. Damit verdienen sich viele ihren Lebensunterhalt, was sie nicht verkaufen können
wird selbst gegessen.
Es ist hier ja schon so etwas wie meine zweite Heimat und ich werde von vielen herzlich empfangen.
Dass wir schon einmal hier waren, erkennt man auch an den T-Shirts, die einige hier tragen. Ob der
Wachmann wirklich beim Spessart-Bike-Marathon in Frammersbach als Helfer dabei war? Und dann mit
diesem Fahrrad?(Nur für Frammersbacher Insider!!!)
Leider kann aber das dringend notwendige Gespräch mit Pfarrer Philbert über unsere
Kindergärten hier in Majengo nicht stattfinden, denn er liegt seit gestern nachmittag mit
einem schweren Malariaanfall im Bett. Da so etwas 3 Tage dauert werden wir uns auch nicht treffen
können, schade drum. Zumindest hat er mir einen aktuellen Finanzplan übergeben lassen,
sodass wenigstens das geklärt werden kann. So bleibt mir viel Zeit die sonstigen Abmachungen
und Ergebnisse dieser Fahrt zu bearbeiten, dann brauche ich das daheim in Deutschland nicht mehr zu
machen. Wichtig ist vor allem den Planungsentwurf von Mr. Makundi (Architekt) für unsere
Elektrolehrwerkstatt in Uomboni zu bearbeiten. Das ist notwendig, da er dazu neigt seine Pläne
etwas zu groß zu dimensionieren, was sie sehr teuer macht. Mit dem Bau soll noch im September
begonnen werden und am Montag treffe ich mich dazu noch mit Pfarrer Anicet und Peter in Dar es
Salaam, da muss das fertig sein.
Hier auf der südlichen Halbkugel endet der Winter, der Frühlingsanfang steht bevor. Es
sind bereits die ersten Frühlingsboten zu sehen.
In Mtwara und Umgebung bedeutet das, dass die Trockenzeit beginnt und dass es wieder heiß
wird. Am Nachmittag hatte es hier 38 Grad im Schatten, aber das sind wir ja in diesem Jahr von
zuhause gewöhnt. Es ist ein Glück, dass die Ernte auch in dieser Region vorbei ist, denn
schon beginnt alles aus zu trocknen, die Kuh-, Schaf- und Ziegenhirten müssen wieder weitere
Strecken zurücklegen, damit die Tiere satt werden.
Die Flut kommt um 18.00 Uhr und ich unterbreche meine Arbeit um das Bad im Indischen Ozean zu
geniessen. Das ist sicherlich ein Privileg, das ich durch die Arbeit hier habe, ich weiss das auch
sehr zu schätzen!